Da wir in diesem Jahr nicht ans Meer fahren, weil wir ein bisschen Zeit und Geld in die Außenfassade unseres über hundert Jahre alten Hauses stecken müssen, haben wir uns dazu entschieden, ein paar Freizeitparks in der Umgebung zu besuchen. Am Sonntag verschlug es uns deshalb in Deutschlands ältesten Freizeitpark Tripsdrill, in die Nähe von Stuttgart, ca. zwei Stunden Autofahrt.
Da wir Kinder unterschiedliches Alters haben, suchen wir immer nach Ausflugszielen, die der ganzen Familie Spaß machen. Beim Thema Freiizeitpark ist das so eine Sache. Man zahlt mittlerweile wirklich viel Geeld, da sollte man genau überlegen, welchen Freizeitpark man besucht, denn er darf nicht zu langweilig für die Großen sein, muss aber noch genügend Möglichkeiten bieten, auch den Kleinsten mehr als nur einen großen Abenteuerspielplatz zu ermöglichen.



Ob Deutschlands erster Freizeitpark meinen Erwartungen entsprechen konnte?
Lies selbst!
Nach einer zweistündigen Autofahrt angekommen, war ich erstmals positiv überrascht, denn wir mussten an den Kassen nicht anstehen. Durch das Scannen der Onlinetickets, welche sogar billiger sind, als die Tickets an der Kasse, erspart man sich nerviges Schlange stehen und quängelde Kinder, die einem den Nerv rauben, bevor der Tag überhaupt richtig begonnen hat.
Ein riesen Pluspunkt auf meiner langeen Liste.
Der Park ist wunderschön gestaltet. Das Thema des Parks, Schwaben im Jahre 1880 wurde wirklich toll und interessant umgesetzt. Alle Hauptattraktionen haben einen Bereich des Wartens und Anstehens, welcher detailgetreu das Leben von damals erzählt. So steht man für die Mühlbachfahrt in einer alten Mühle an und kann die Arbeit der Mühlenbauern von damals erkunden. Es gab eine alte Wäscherei, eine Scheune mit Pferden und Hufschmied und überall erzählen Puppen und Geräte vom Leben vor 150 Jahren. Auch die Kinder fanden es interessant, haben Dinge genauer erklärt bekommen wollen und so war das Anstehen und Warten nur halb so schlimm. Obwohl wir den Park an einnem Sonntag außerhalb der Ferien in Baden-Würtemberg besuchten, mussten wir nicht allzu lange anstehen.
Wir suchten die großen Attraktionen auf und immer wenn wir an kleineren Fahrgeschäften vorbei kamen, wurden diese gefahren, denn dort gab es eigentlich überhaupt keine Wartezeit.
Unsere große Tochter konnte alle Fahrgeschäfte nutzen, sie zahlte mit zwölf Jahren aber auch bereits den Eintrittspreis einer Erwachsenen. Unser großer Sohn zahlte mit 10 Jahren noch den Preis eines Kindes, konnte mit über 1,30 Meter aber auch alle Fahrgeschäfte nutzen, was mich ein wenig wunderte. Hier gibt es den zweiten Pluspunkt für den Park. Unser kleinerer Sohn, sieben Jahre, konnte nur eine einzige Achterbahn aufgrund seiner Körpergröße nicht mitfahren, Er ist 1,20 Meter, die Untergrenze für die benannte Attraktion lag bei 1,25 Meter. Noch ein Pluspunkt auf der Punkteskala für Tripsdrill. Unsere kleinste ist fünf Jahre alt, knapp 1,10 Meter und konnte deshalb die großen Attraktionen nicht mitfahren. Sie musste aber den gleichen Preis zahlen, wie ihre Brüder. Verwundert war ich darüber, dass sie die Wildwasserbahn nicht mitfahren durfte, in anderen Parks ist diese schon für 1,00 Meter oder drei Jahren freigegeben. Das fand ich persönlich etwas schade, ein kleiner Minuspunkt auf der Liste, aber nur ein kleiner, denn es gab für kleinere Kinder eine kleinere Wasserbahn, die ich in dieser Zeit mit ihr gefahren bin.

Mein persönliches Fazit
4,6 von 5 Sternen
Einmal haben wir uns die Wartezeit mit einem Eis und für mich einem Becher Kaffee versüßt. Und jetzt komme ich zu einem AHA-Moment dieses Ausflugs: Die Gastronomie in diesem Park war nahezu nicht besucht.
Die Eintrittspreise sind mittlerweile so hoch, dass fast alle Besucher ihre eigenen Speisen und Getränke mitbringen und sich im Park nur sehr wenig bis gar nichts gönnen.
Wir haben das schon immer so gehandhabt, dass wir Essen und Trinken von zuhause mitgebracht haben und nur eine Kleinigkeit zu Mittag im Park aßen und evtl. ein kaltes Getränk oder einen Kaffee dort getrunken haben (also ich, mein Mann trinkt keinen Kaffee). Ich erinnere mich noch an Zeiten in Parks, da mussten wir eine halbe Stunde für unser Mittagessen anstehen. Diese Zeiten scheinen zumindest in Tripsdrill vorbei zu sein.
Mein persönliches Fazit: der Tag in Tripsdrill hat sich in jedem Fall gelohnt. Ja, die Preise sind unfassbar gestiegen und als sechsköpfige Familie leisten wir uns solche Ausflüge auch nicht ständig, aber wenn man online bucht, Essen und Getränke von zuhause mitnimmt und im Park nur das Nötigste kauft (jeder ein Eis, ein Kaffee, jeder ein großes Stück Pizza und ein kaltes Getränk, als unsere Getränke leer waren, alles zusammen ein bisschen mehr als 100 Euro), kann man solche Ausflüge in den den Ferien als Highlight mal machen.
Wir hätten für 10 Euro mehr pro Person ein zweites Mal hinfahren können, denn das Zwei-Tages-Ticket ist innerhalb von zehnn Tagen einlösbar. Dieses tolle Angebot konnten wir zeitlich leider nicht wahrnehmen, weshalb wir es nicht zusätzlich gebucht haben. Aber Tripsdrill wird auf unserer Erlebnisparkliste auf jeden Fall einen Platz ganz weit oben bekommen und wir werden wieder einmal hinfahhren, denn das Preis-Leistungsverhältnis hat mich in diesem Fall überzeugt.